Pressemitteilung zum Widerstand gegen die Haushaltssperre der Stadt Dresden für 2026

Gemeinsame Pressekonferenz von Stadtjugendring Dresden, Sportjugend Dresden und Kulturbüro Dresden zum Widerstand gegen die Haushaltssperre der Stadt für 2026
Die am 26. September verkündete Haushaltssperre für 2026 stellt eine ernsthafte Bedrohung für Jugendverbände, Schulsozialarbeit, freie Kultureinrichtungen, den Kinder- und Jugendsport und viele weitere Organisationen dar. Das sind die Orte, an denen Gemeinschaft entsteht, an denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Teilhabe erfahren, und an denen Dresden immer wieder neu zusammenwächst.
Die (Dach-)Verbände aus Kinder- und Jugendsport, Kultur und Jugendarbeit haben sich zusammengeschlossen, um ihre Stimme gegen die geplante Maßnahme zu erheben, denn: Dresden braucht seine Vereine – als Orte der Begegnung, des Engagements und des Zusammenhalts. In kurzer Zeit hat die Initiative www.wichtig-fuer-alle.de über 200 Unterstützungsbekundungen sammeln können. Dieses starke Zeichen macht deutlich: „Sport, Kultur und Jugendarbeit verschaffen ihrer Stimme Gehör, sie lassen sich nicht auseinanderdividieren und stehen für ihre Bedürfnisse ein.“ so die Initiatoren.
Nach den drastischen Kürzungen im vergangenen Jahr mussten viele Organisationen bereits in Vorleistung gehen, um sich über Wasser zu halten. Nochmal können die meisten von ihnen das nicht stemmen. Andere Angebote mussten ganz schließen – und nun droht es, weitere zu treffen. „Man muss sich fragen:“ sagt Niklas Schütze, Vorsitzender des Stadtjugendring Dresden, „Lohnt es sich, für das Geld, das man hier einspart, so viele Menschen zu verängstigen? Ehrenamt braucht stabile Strukturen und langfristige Perspektiven. Wir können es uns nicht leisten, jedes Jahr aufs Neue um unsere Substanz fürchten zu müssen.“
Kulturelle Projekte und außerschulische Angebote für Kinder und Jugendliche schaffen Begegnung, stärken demokratische Werte und eröffnen jungen Menschen Chancen, ihre Talente zu entdecken und Selbstvertrauen zu entwickeln. Wenn Fördermittel gestrichen werden, bedeutet das konkret: weniger Workshops, geschlossene Jugendzentren, abgesagte Theaterprojekte, und für viele Kinder und Jugendliche – besonders aus benachteiligten Familien – der Verlust eines wichtigen sicheren Raums.
Die Folgen solcher Entscheidungen sind langfristig spürbar. Maike Limprecht, Geschäftsführerin des Kulturbüro Dresden, macht diesbezüglich deutlich: „Wo heute gespart wird, entstehen morgen soziale Brüche, Perspektivlosigkeit und gesellschaftliche Entfremdung. Das ist das Gegenteil dessen, was unsere Gesellschaft derzeit dringend benötigt. Was die freien Träger in Dresden leisten, ist kein Luxus, sondern eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.“
Etwa 300 Dresdner Sportvereine sind in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv. Um diese Arbeit zu finanzieren, erhalten sie bisher eine Übungsleiterpauschale und eine Pauschale pro Kind und Jugendlichem. Diese wird dort gezielt eingesetzt, um Kleinsportmaterial anzuschaffen, Trainings- und Wettkampfbekleidung zu finanzieren, Trainingslager zu ermöglichen sowie die Teilnahme an Wettkämpfen und Turnieren zu unterstützen. Eine Kürzung dieser Mittel würde viele Vereine vor die Herausforderung stellen, ihr Angebot einzuschränken oder finanzielle Mehrbelastungen auf die Mitglieder zu übertragen.
„Unsere Sportvereine leisten tagtäglich wertvolle Arbeit für Kinder und Jugendliche. Wenn die Förderpauschalen um 25 Prozent sinken, gefährdet das nicht nur Trainingsangebote und Wettkampfbeteiligungen, sondern auch die soziale Teilhabe junger Menschen am Vereinssport", betont Holger Thomas, Vorsitzender der Sportjugend Dresden.
Langfristig drohen negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Kinder- und Jugendsports: Weniger Mittel bedeuten weniger Trainingsangebote, erschwerte Nachwuchsgewinnung und eine geringere Attraktivität des Ehrenamts im Sport. Damit wäre nicht nur die sportliche Förderung, sondern auch die soziale und integrative Bedeutung des Vereinssports in Dresden gefährdet.
Wir appellieren eindringlich an die Fraktionen des Stadtrates und auch direkt an den Oberbürgermeister, die Haushaltssperre für die geförderten Träger, Vereine und Einrichtungen aufzuheben.
Über welche Zahlen sprechen wir?
| Bereich | Was | HH-Plan 2026 | Kürzung 25% in 2026 |
| Sport | Kinder- und Jugendpauschale plus Übungsleiter-Förderung | reichlich 1 Mio € | ca. 250 T € |
| Kultur | Kommunale Kulturförderung freier Träger | 5,6 Mio € | 1,4 Mio € |
| Kinder- und Jugendarbeit | Budget Förderung freier Träger | ca. 28,1 Mio € (2024: ca. 33,5 Mio €) | ca. 7 Mio € |
Dresden, 22.10.2025, Maike Limprecht, Holger Thomas, Niklas Schütze
Bei Rückfragen zu dieser Pressemitteilung:
Niklas Schütze, Erster Vorsitzender, Stadtjugendring Dresden e.V., niklas.schuetze@sjr-dresden.de
Die Pressemitteilung ist hier auch zum Download verfügbar.



